CfP Interdisziplinäre Tagung Günter Grass. Interkulturelle Dialoge und Auseinandersetzungen

Zeitraum: 6.−8. (9.) Oktober 2022

Tagungsort: Universität Gdańsk

Veranstalter:
Uniwersytet Gdański / Wydział Filologiczny / Instytut Filologii Germańskiej / Pracownia Badań nad Narracjami Pamięci Pogranicza / International Border Studies Center / Stowarzyszenie Güntera Grassa w Gdańsku / Günter Grass Gesellschaft in Danzig

Für das Jubiläum des 95. Geburtstags des omnikreativen Künstlers wird eine Tagung geplant, um sich zum einen über den Stand der neuesten Tendenzen in Günter Grass’ Rezeption auszutauschen, zum anderen, um sein Lebenswerk in der sich so dynamisch ändernden sozio-kulturellen Gegenwart zu aktualisieren. Wir laden somit nach Gdańsk/Danzig ein, in die Geburtsstadt des Literaturnobelpreisträgers, die er als eine Stadt im Grenzraum sowie einen Ort der interkulturellen Auseinandersetzung und Verflechtung literarisierte. Die Ehrenschirmherrschaft über die Veranstaltung mit einem kulturellen Begleitprogramm hat der Rektor der Universität Gdańsk, Prof. Dr. Piotr Stepnowski, übernommen.

CFP Grass’ Dialoge und interkulturelle Auseinandersetzungen 10.2.2022

Globalisierung, Migration und Klimawandel sind Aspekte der Gegenwart, über die schwer hinwegzusehen ist. Nichtsdestoweniger prägen die unabgeschlossenen Abrechnungen mit der Vergangenheit (u.a. mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Kolonialismus) sowie die Intensivierung der nationalistischen Tendenzen (mit Hang zum Autoritären und zur kulturellen Homogenität den Alltag des heutigen Menschen − als jene von Günter Grass beschriebene „Vergegenkunft“. Grass hat all diese Fragen aufgegriffen, nicht nur, um seine Sichtweise als Zeitgenosse mit dem Publikum zu teilen, sondern um zugleich ein alternatives Projekt anzubieten. Die Literatur und Kunst praktizierte er in multipler Bedeutung als Medien des (inter)kulturellen Dialogs, die über das Potenzial verfügen, die Zukunft umzuschreiben.

So führte Grass nicht nur einen vielfältigen Dialog mit dem vorherrschenden Zeitgeist. Als Bürger meldete er sich zu Wort, um auszudrücken, „was gesagt werden muß“. Das Unsichtbare zu versinnbildlichen und „zu schnell vernarbte Wunden auf[zu]reißen“ hat er als des Schriftstellers Beruf begriffen. Der unermüdliche Aufklärer wollte stets die Verantwortung übernehmen und eine Änderung in Gang setzen.

Inwieweit und wie interpretiert man Grass’ Lebenswerk aus unterschiedlichen Blickwinkeln heute? Inwieweit und wie lässt sich sein Oeuvre im gegenwärtigen sozio-kulturellen Kontext je nach Standort deuten? – dies sind die leitenden Fragen der kommenden Begegnung.

Insbesondere stehen folgende Fragen im Blickfeld der geplanten interdisziplinären Tagung:

  • Über die „reine, auswendige Literatursprache“ hinaus. Der Künstler als Bürger. Engagierte Kunst für die Zivilgesellschaft. Grass’ Texte als Intervention und politische Strategie (u.a. Stichworte wie Migranten, kulturelle Minoritäten, Frauen und Patriarchat, Klimawandel, kollektives Gedächtnis sowie intergenerationelle Kommunikation).
  • Der Künstler und seine transkulturelle Vernetzung. Grass’ intellektuelle Dialoge und intertextuelle Korrespondenzen.
  • Intermedialer Dialog – Wort und Bild im Gespräch in Grass’ Lebenswerk. Von Grass’ Wort zu intermedialen künstlerischen Dialogen.
  • Grass’ Übersetzungen heute (u.a. Stichworte wie Grass’ Übersetzerwerkstatt, dialektale Prägungen, lokales Kolorit, Fremdheit und Alterität aus translatorischer Sicht, Grass’ Oeuvre als Anhaltspunkt im translations- und gedächtnistheoretischen Diskurs).
  • Grass’ Lebenswerk in den Neuen Medien. Angeregt durch die aktuellen Veränderungen wollen wir der Grass-Präsenz in der virtuellen Welt besonderes Augenmerk schenken und dabei den Einfluss der Covid-19-Pandemie berücksichtigen.

Themenvorschläge (ca. 1500 Anschläge) mit einem kurzen Biogramm des Autors/der Autorin werden bis zum 31. März 2022 an die E-Mail-Adresse grass_conference2022@ug.edu.pl erbeten. Bis Ende März werden die Organisatoren Ihnen eine Rückmeldung geben, ob Ihr Vorschlag angenommen wurde. Die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge wird in der Zeitschrift „Studia Germanica Gedanensia“ vorgesehen.

Geplant wird eine hybride Tagung. Teilnahmegebühr für Präsenzteilnehmer beträgt 250 PLN / 60 EURO, für Online-Teilnehmer – 150 PLN / 35 EURO.

Die Tagung wird simultan übersetzt (Tagungssprachen: Polnisch, Deutsch und Englisch). Geplant ist auch ein literarischer Spaziergang auf Grass’ Spuren in Gdańsk-Wrzeszcz (Langfuhr) sowie optional anschließend (am 9. Oktober) eine literarische Studienreise auf Grass’ Spuren in die Kaschubei.

Organisatorenteam:
Univ.-Prof. Dr. Miłosława Borzyszkowska-Szewczyk
Dr. Marta Turska
Mag. Marta Wróblewska

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