Die Untersuchungen der Arbeitsstelle zielen auf eine interdisziplinäre Reflexion zu Erinnerungsnarrativen über die Erfahrung im deutsch-polnischen kulturellen Grenzraum, insbesondere in der Region Pommern/ Pomorze (Hinterpommern und Pommerellen) mit ihren kulturellen Zentren Gdańsk/Danzig und Szczecin/Stettin, ferner auch in Bezug auf die historischen Regionen Ostpreußen und Schlesien.
Ein Text der Kultur (literarisch / autobiographisch / historiographisch / visuell) wird als eine Repräsentation funktionierender Erinnerungsnarrative behandelt, sowie auch als Raum, in dem die bestehenden Narrative dekonstruiert und neukonstruiert werden. Einerseits wird der Text an der Schnittstelle zwischen Gedächtnis und Geschichte, individueller und kollektiver Erfahrung situiert, andererseits gilt er als Medium des kollektiven und individuellen Gedächtnisses, und zugleich als Raum, in dem es im Rahmen des Erinnerungsdiskurses zum Dialog diverser Erinnerungsnarrative kommen kann, die unterschiedliche Gedächtnisgemeinschaften der Region vertreten.
Die Untersuchungen werden auch unter komparativem Aspekt durchgeführt, sowohl hinsichtlich diverser pommerscher Gedächtnisgemeinschaften und Subräume als auch in Bezug auf andere Grenzräume.